Im Zuge der 750 Jahrfeier der Pfarre Gresten im Jahre 1982 wurde an Bürgermeister Konrad Daurer vom damaligen Landeshauptmann Siegfried Ludwig das Gemeindewappen der Gemeinde Gresten-Land übergeben.

Am 13. Februar 1982 fasste der Gemeinderat den Beschluss, um die Verleihung eines Wappens anzusuchen. Dem höflichen Ersuchen der Gemeinde Gresten-Land entsprechend schickte die NÖ Landesregierung am 2. Juni 1982 an die Gemeinde einen Wappenentwurf. Dieser zeigt in der oberen Hälfte das Familienwappen der Herren von Stiebar, welche als Herren von Niederhausegg-Gresten in der Zeit von 1772 bis 1820 die Obrigkeit ausübten. Das Schloss ist heute im Besitz der Familien des Grafen Seefried, einem Urenkel Kaiser Franz Josef I.; es zeigt in eindrucksvoller Weise über den Einfahrtstoren das Familienwappen. Als Kennzeichnung der Landgemeinde wurde im unteren Wappenteil eine Egge aufgenommen, die für die Landwirtschaft stehen sollte.

Wie sich aus dem Schreiben der Landesregierung herauslesen lässt, wünschte sich die Gemeinde Gresten-Land die Beistellung zweier Äpfel in der unteren Hälfte. Hiervon riet man allerdings ab, da - so heißt es - diese Darstellung heraldisch nicht besonders gelungen erscheint. Hingegen empfahl man die Darstellung einer Egge, zum Bezug auf die Landwirtschaft zu nehmen. Die zu diesem Vorschlag gehörige Wappenbeschreibung lautet: "Ein geteilter Schild, der oben in Silber einen aus der Schildesteilung wachsenden roten Spieß mit goldener Parierstange und unten in Grün eine goldene auf der Spitze stehende Egge zeigt" Der Einspruch der Gemeinde die goldene Egge betreffend erfolgte, wie mir scheint, sehr rasch und prompt, denn am 21. Juni 1982 beugte sich das NÖ Landesarchiv den Wünschen der Grestner und nahmr anstatt der Egge den goldenen Apfel mit zwei ebensolchen Blättern in die untere Wappenhälfte auf. Der Apfel soll die seit 1880 erfolgte Züchtung von Tafelobst als belebendes Nebenerwerbsprodukt versinnbildlichen. Zudem würdigt der Apfel das Wirken des im 19. Jhdt. hier lebenden Pioniers des Obstbauers, Wilhelm Albert Schleicher, der auch Bürgermeister von Unteramt war. Schleicher verfasste das 1878 erschienene Buch "Der Rosenhof". Er war auch Lehrer in einer landwirtschaftlichen Schule und veranstaltete bereits zu seiner Zeit bezirksweite Mostverkostungen. Die NÖ Landesregierung beschloss schließlich ih ihrer Sitzung am 13. Juli 1982 der Gemeinde Gresten-Land das Recht zur Führung eines Wappens zu verleihen und siegelte dieses am 1. August 1982. Zur gleichen Zeit feierte die Pfarre das 750 Jahrjubiläum ihrer Eigenständigkeit. Unter den zahlreichen Fest- und Ehrengästen fanden sich auch der amtierende Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger und der damalige Diözesanbischof Dr. Franz Zak ein.