350 Jahre Schützenverein

Text und Foto wurden von Hans Karner zur Verfügung gestellt.

Bei der jüngsten Mitgliederversammlug des Privilegierten Schützenvereines im Gasthaus Kummer (Zur grünen Linde) ließen  Oberschützenmeister Johann Tanzer und seine Vorstandsmitglieder erstmals die „Katze aus dem Sack“, wie das 350-jährige Bestehen des ältesten Vereines in Gresten am Sonntag 10. September 2017 begangen werden sollte.
Im feierlichen Zug werden die jubilierenden Vereinsmitglieder mit ihrer Fahne, den Ehrengästen und Abordnungen auswärtiger Schützenvereine mit den Musikern des Blasorchesters Gresten von der Bahnhofstraße zur Pfarrkirche ziehen. Dort wird Pfarrer Franz Sinhuber um 10 Uhr einen Festgottesdienst zelebrieren. Im Anschluss daran wird sich wieder der Festzug formieren, um zur Waltraud-Welser-Stocksporthalle zu marschieren, wo die Festveranstaltung über die Bühne gehen wird.
Der „Privilegierte Schützenverein Gresten“ dürfte um 1667 entstanden sein, wie der spätere Oberschützenmeister Matthias Ritter Raisky v. Dravenau in seiner gut erhaltenen Vereinschronik schreibt. Er entstand nach dem 30-jährigen Krieg und wurde „zum Schutze unserer Gegend durch freiwillige Wehrformationen gebildet“.
Zum Beispiel wurde in Pledichen bei Brettl vor 1683 an der engsten Stelle der Straße nach Gaming, zum Schutze möglicher Türkenstreifzüge, von den Untertanen der Hauseggerischen Grundherrschaft der Zinzendorfer eine „Sperrfront“ errichtet, deren Reste heute noch sichtbar sind.
Um die Aufgabe das wehrfähige Volk des Marktes Gresten und seiner Umgebung zu schützen, gab es damals Schießstätten – und zwar im  Oberen Markt (ehemaliges Gasthaus Reitlinger), in der „Turlmühle“ (Wiesergraben), auf der Ybbsitzerhöhe und nächst der Ungermühle in Oberamt, kann man auch in der Geschichte des Marktes Gresten von Otto Graf Seefried nachlesen.