Habsburger 1937 bei Kapellenweihe
Text und Fotos wurden von Hans Karner zur Verfügung gestellt.
Am Höhepunkt der politisch höchst brisanten Zeit kam es über Betreiben der Bürgermeister von Unteramt (heute Gresten-Land) Ignaz Hofmacher (1920-1930) und Leopold Rechberger (1930-1938) beim Hause Hamoth zur Errichtung einer „Krieger-Gedächtnis-Kapelle“, die am 20. Mai 1937 von einem denkwürdigen Fest durch Pfarrer Franz Schweiger eingeweiht wurde.
Für diesen Anlass wurde der Markt beflaggt, angeführt von einer Ehrenkompanie des österreichischen Bundesheeres marschierten die örtlichen Vereine unter großer Beteiligung der Pfarrbevölkerung zum 2 km entfernten Festplatz.
In Vertretung von Kaisersohn Otto v. Habsburg – der damals nicht nach Österreich einreisen durfte – reiste Erzherzog Georg v. Habsburg an. Seither gibt es einmal im Jahr eine Maiandacht, bei der man aller gefallenen Soldaten und Vermissten beider Weltkriege gedenkt.
Heuer erinnerten sich einigen älteren Besucher an eine Gesichte, die sich vor nunmehr 80 Jahre zutrug. Vor der Abreise des hohen Ehrengastes kam es zu einem Zwischenfall, den allerdings die Sicherheitsleute vertuschten – aber die man sich heute noch erzählt. Ein bekannter Grestner tauchte plötzlich in der Bauernstunde das Hauses auf und bedrohte den Erzherzog. Mit vorgehaltener Pistole schrie er Habsburger an: „Jetzt bist du dran“…
Um 1989/90 wurde die Krieger-Gedächtnis-Kapelle vom Grundbesitzer, dem ÖKB-Ortsverband sowie dem Heimatverein Gresten-Land einer Generalsanierung unterzogen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und den Mitgliedern des örtlichen Kameradschaftsbund segnete dann am 24. Juni 1990 Dechant Emmerich Kainz diese geschichtsträchtige Andachtsstätte. Abermals im Rahmen eines gut organisierten 2-Tage-Festes.