Von Hans Karner

Alles war für die Ausstellung „In memoriam Theodor Klotz-Dürrenbach“ im Rathaussaal von Scheibbs für 12. März angerichtet. An diesem Tag hat nämlich der in Oberamt bei Scheibbs geborene bedeutende Maler seinen 130. Geburtstag.
Als an diesem „Schwarzen Donnerstag 2020“ die Aktien in die Tiefe rasselten entschloss sich das Kulturservice von Scheibbs, das Stiftsarchiv von Melk und die AG Familienforschung NÖ-Eisenwurzen die für diesen Tag vorgesehene Eröffnung kurzfristig abzusagen. Immerhin hätte in Vertretung der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner der zweite Landtagspräsident Gerhard Karner diese Ausstellung eröffnet. Als Laudator wäre der Präsident des Landeskunstvereines Dr. Leopold Kogler gekommen. Schweren Herzens mussten sich die Veranstalter wegen des Corona Virus zu diesem unpopulären Schritt entschließen...
Den Anstoß zu dieser Klotz-Ausstellung gab der Leihgeber und Mitinitiator Johann Riegler aus Petzenkirchen, der auch Besitzer der Alten Schule von Kienberg seit ihrer Schließung ist. Zusammen mit seinen Helfern von der Familienforschung NÖ-Eisenwurzen bereitete er eine wirklich sehenswerte Ausstellung mit 61 Ölgemälden, Aquarellen, Porträts, Aktzeichnungen, Holzschnitte, bzw. sechs Standvitrinen, Klotz-Theaterstücke, die Schulchronik von Oberamt, viele Fotos und heimatkundlichen Informationen „eröffnungsreif“ auf...
Die Präsentation der Klotz-Ausstellung wirft auch ein lebensnahes Schlaglicht auf die Verbundenheit mit ihrer einstigen Schule Oberamt und ihren Lehrern/innen. Vater Josef Klotz, der aus Uttendorf (Salzburg) gebürtige Lehrer, verschlug es zu Kaisers Zeiten beruflich in den Bezirk Scheibbs – wo er als Schulleiter an die Schulen Waldamt (heute Ybbsitz) nach Oberamt (nun Gresten-Land) wirkte.
Hier wurde auch Sohn Theodor geboren, der sich sogar den Künstlernamen „Dürrenbach“ zulegte. Ein Hinweis, wie intensiv ihn seine Kindheit prägte. Mit 1902 übersiedelte Vater Josef nach Kienberg (Gaming), von wo der junge Theodor mit der Bahn durch das Große Erlauftal das Stiftsgymnasium Melk erreichen konnte...