Altnürnberger im Land der Vorfahre

Der Text wurde von Hans Karner zur Verfügung gestellt. Die Fotos dazu befinden sich in der Bildergalerie unter Arbeitsgemeinschaft für Familienforschung.


GRESTEN I Zu Beginn des „Lutherjahres“ unternahmen 30 Mitglieder der „Altnürnberger Landschaft e.V.“ – einer Arbeitsgemeinschaft für Geschichte, Heimatforschung und Heimatpflege im Nürnberger Umland eine mehrtägige Exkursionsfahrt in das Land ihrer Vorfahren. Ziele waren Oberösterreichs Landeshauptstadt Linz, das Stift St. Florian, die alte Eisenstadt Steyr sowie Gresten in der NÖ-Eisenwurzen.
Angeführt vom 2. Vorstand und Reiseleiter Robert Giersch, dem 3. Vorstand Prof. Dr. KlemensWaldhör und Schatzmeister Klaus Herbst folgten die Gäste aus Mittelfranken vor allem den Spuren ihrer  „Exulanten“, die im oder nach dem 30-jährigen Krieg das Erlauftal verlassen mussten.
Bei einem Kurzbesuch in der Pfarrkirche von Gresten erinnerten  Pfarrer Franz Sinhuber und Hans Karner an die Folgen der Reformation und Gegenreformation. Ausgehend von der Gesellschaft für Familienforschung in Franken (mit Sitz in Nürnberg), konnten vor etwa 40 Jahren die Namen von 546 Grestner Untertanen der Grundherrschaft der Zinzendorfer ausgeforscht werden, die dann in Mittelfranken als Exulanten Wurzeln fassten und eine neue Heimat fanden. Für Steinakirchen konnten  die Namen von 234 „lutherische Glaubensflüchtlinge“ ausgeforscht werden, in Reinsberg 98, Purgstall 92, Lunz/See 82, Wieselburg 18, Randegg 17, Ybbsitz 11, Scheibbs 10, Göstling 3 und für Gaming nur Einer!
Nach dem Eintreffen auf Schloss Stiebar begaben man sich in den Blauen Saal, wo in  historischen Barockkostümen Marianne Schragl, Heide Siebenhandl, Berthold Panzenböck und Harald Krammer die szenische Lesung von Autor Franz Gloser „Wiedersehen auf Schloss Stiebar – Marie v. Ebner-Eschenbach mit Josephine v. Knorr“ gestalteten. Wenn man weiß, dass die gefeierte Dichterin einst im fränkischen Wasserschloss Eschenbach eingeheiratet hat, kann man nachvollziehen, dass die Gäste diese Darbietung mit besonders viel Beifall aufnahmen. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgte auch diesmal die „Wia z´Haus Musi“. Zur Überraschung aller bat Dr. Franz Seefried die anwesende brasilianische Sängerin Daniela Procopio einige Kostproben aus ihrem Repertoire dem Publikum zu gönnen.  
Abschließend führte er persönlich durch die Räume des geschichtsträchtigen Schloss Stiebar, was als große Auszeichnung empfunden wurde. Nach den Zinzendorfer gab es ab 1765 auf Niederhausegg mit den Familien Stiebar, Knorr und Seefried nur Schlossbesitzer die aus Franken kamen.
Zum „Pfiat´Gott in Österreich“ versprach Reiseleiter Robert Giersch den für 12. bis 15. September geplanten
„Verwandtenbesuch in Franken“ der Mostviertler mit seinem Verbindungen zu unterstützen.