Mit Ochsengespann nach Franken

Text und Foto wurde von Hans Karner zur Verfügung gestellt.

500 Jahre nachdem der Augustinermönch und Theologieprofessor Martin Luther seine Thesen veröffentlichte, die 100 Jahre später zur Kirchenspaltung zwischen Katholiken und Protestanten führte, unternimmt die Arbeitsgemeinschaft „Familienforschung NÖ-Eisenwurzen & Franken“ eine Bus- bzw. Schifffahrt donauaufwärts nach Mittelfranken, um  die Strapazen der „Exulanten“ des Mostviertels besser einschätzen zu können.
Im Rahmen einer Beiratssitzung traf sich daher die Familienforschung in kleiner Runde im Reinsberger Eisenstaßenwirt Manfred Stadler (Taverne), um einen  „Verwandtenbesuch in Franken“ vorzubereiten und flankierende Initiativen gründlich zu beraten.
Parallel zu einem Transnationalen LEADER-Projekt der NÖ-Eisenstraße und Mittelfranken wird ein TV-Filmprojekt „Verwurzelt“ auf Schiene gebracht, welches von der Filmproduzentin Anita Lackenberger medienmäßig (ORF, 3sat, Bayrischer Rundfunk in Verhandlung) eingefädelt wurde. 
Überregional wird das Thema „Exulanten“ im Mittelpunkt stehen, die im und vor allem nach dem 30-jährigen Krieg als Untertanen und kleine Handwerker zu Tausenden ihre Grundherrschaften des „Landes unter der Enns“, aber auch des Waldviertels, die ihre Heimat verlassen mussten, um Donau aufwärts im 600 km weit entfernten Mittelfranken Wurzeln zu schlagen. Mit Ochsengespannen wanderten sie wochenlang zu Fuß mit ihren Kindern, den Gesinde, Vieh, Proviant und Hausrat in die meist von ihrer Grundherrschaft vorbestimmten und menschenleeren Dörfer, Märkte und Städte aus…
Bei ihrem „Verwandtenbesuch in Franken“ werden nun im Lutherjahr 2017 die Mitreisenden, zum Beispiel den Donaudurchbruch Kehlheim bis Kloster Weltenburg, mit dem Schiff, das Freilichtmuseum in Bad Windsheim, das Exulanten-Mahnmal in Kammerstein, die Vielfalt des  Obstlehrgartens mit 3.000 verschiedenen Obstsorten kennen lernen, Stadtbesichtigung in Ansbach, bzw. mit den „Iphöfner Weibsbildern“ miterleben - und eine Ökumenische Begegnung im Markt Dietenhofen, der Partnergemeinde von Gresten-Land teilnehmen.
Immerhin leben heute noch in mehr als 50 Gemeinden, Märkten und Städten um Nürnberg die Nachfahren der Angelsberger, Baumgärtner, Frühwald, Fürstenhofer, Gsenger, Haselbacher, Langsenlehner, Plankenbühler, Redlingshöfer, Steghöfer, Stürzenhofecker, Teufel oder Zellhofer etc., deren Herkunft sich an Hofnamen unserer Gegend nachweisen lässt…
Für den „Verwandtenbesuch in Franken“ von 12. bis 15. September (Dienstag bis Freitag!) sind im Bus noch mehrere Sitzplätze frei. Info oder Anmeldungen unter der Handynummer 0664/4112201.